Über Ernährung, Blockaden und Unterbewusstsein

Über Ernährung, Blockaden und Unterbewusstsein

Dieser Sommer wurde viel zu sehr zu einer Blogpause, als ich gedacht hätte.
Ich stecke kopfüber in einem wunderschönen Projekt. Und während es mich – neben meinem Mutterdasein, denn Claire hatte 6 Wochen Kindergartenschließzeit – komplett einnimmt und im positivsten Sinn ausfüllt, hat sich mein Kopf entschieden, sich neben meiner Familie auf nur diese eine Sache einzulassen und den Blog warten zu lassen.

Ich bin nicht die, die im Ersatz Blogposts weit voraus plant. Das kann ich nicht zeitlich und dafür schreibe ich zu impulsiv über das, was mich betrifft. Heute kam eine Mail, die genau das tut – mich betrifft. Es kamen schon viele solche Fragen von euch, doch heute muss ich im Großen, an alle die möchten, antworten.

„Liebe Veronika!
Durch Zufall bin ich auf Deine Website gestoßen und bin total begeistert. Seit Wochen ertappe ich mich immer wieder, wie ich in Deinen Seiten stöbere und habe natürlich auch schon einige Leckereien nachgekocht, gebacken und auch verspeist.
Unter anderem habe ich davon gelesen, dass Du mit dieser Art der Ernährung schon viel Gewicht verloren hast – und das ist auch der Grund meiner Mail – ich habe ziemliche Probleme mit dem Essen und bin echt schon am verzweifeln… Da mein Mann und ich schon seit langem mit dem Gewicht und auch mit dem Essen an sich kämpfen, ist jetzt alles schief gegangen. Diese ständigen Verbote: Iss das nicht und iss das nicht und davon nur ganz wenig, und, und, und! Ich konnte das alles nicht mehr hören und habe alles gegessen, was ich nicht essen sollte und bin so auf einem Trip gekommen, von dem ich jetzt nicht mehr weg komme. Da ich von Deinen „reuelosen Kaiserschmarren“ gelesen habe und „wie der Süßkramjunkie“ in Dir zuckerfrei wurde, wollte ich Dich fragen wie Du das geschafft hast…“

Es ist einfach Mist zu der Spezies zu gehören, die mit dem Gewicht kämpft. Ich kann das so nachempfinden.

Ich fürchte, darauf gibt es jedoch nur eine Antwort: Es muss etwas im Kopf, oder noch präziser, im Unterbewusstsein geschehen.
Ein durchwachsenes Essverhalten spielt sich im Kopf und im Unterbewusstsein ab, mit vielen, vielen manchmal offensichtlichen, oftmals eher versteckten Gründen, emotional, nah. Essen ist hier ein Ventil. So wie andere Menschen Schlafstörungen bekommen, Depressionen, Aggressionen, keinen Appetit verspüren, Bauchweh, Migräne oder Rückenschmerzen bekommen, krank, vergesslich werden, sich über alles nur lustig machen, um nichts ernst nehmen zu müssen, exzessiven, schon ungesunden Sport treiben, rauchen, streiten…
Mit unserem Gewicht zu kämpfen bedeutet nicht, dass wir einen größeren Hau-weg haben, als andere. Nur unser Ventil ist vielleicht offensichtlicher.

Manchmal sind die Gründe ganz deutlich: Wir nehmen zu, seit wir den Job gewechselt haben, weil wir uns anschließend immerzu mit Naschereien, Männer sich gerne mit Bier „belohnen“. Eigentlich sind wir im Job unglücklich. Wir nehmen im Urlaub bei den Verwandten zu, weil uns alte Muster und Familienstrukturen alle Kräfte rauben. Wir nehmen zu, weil wir vor Liebeskummer umkommen. Oder genau dann ab. Wir nehmen vor Langeweile zu, weil wir uns (aus-) füllen wollen, eine Leere in uns tragen. Wir nehmen zu, weil unser Alltagsleben uns stresst, wir kaum schlafen können und unser Körper nach schneller Energiezufuhr schreit!

Manchmal liegen Gründe noch viel verborgener. Wir wissen gar nicht, dass wir das Bedürfnis haben, uns oder unsere Lieben zu schützen und uns dafür „groß“ (und breit) machen. Uns ist nicht bewusst, dass uns unser Partner nicht gut tut und wir ihn von uns halten wollen, indem wir uns unattraktiv machen. Wir wissen nicht, dass uns irgendetwas in unserem Leben an unsere Kindheit erinnert, an die wir nicht denken wollen und unser Körper mit starkem „Wachstum“ reagiert. Die Liste könnte endlos fortgeführt werden.

Veronika Pachala

Fakt ist, ich habe keine Ahnung, bei wem was der Ursprung ist und ich habe vor allem auch kein Geheimrezept, wie es sich auflösen lässt. Ich habe lediglich den Glauben, dass wir alle die Kraft haben, unseren Weg zu gehen, wir Belastendes auflösen können, wenn wir dran bleiben. Ich glaube, dass alles seinen Sinn hat.

Ich habe meine Ernährung zu einem Zeitpunkt umgestellt, zu dem es mir leicht viel. Zum ersten Mal in meinem Leben war ich wirklich ausgefüllt. Claire hat mich unfassbar glücklich und reich gemacht, ich hatte immense, innere Energie (auch wenn äußerlich immense Müdigkeit). Es gab seit dem auch Zeiten, oder es gibt sie noch, in denen die Spielregeln andere sind. Und es ist mir sehr wichtig, das zu sehen und zu akzeptieren. Wenn mein Körper „Mist“ (im ernährungswissenschaftlichen Sinne) verlangt, dann braucht er etwas daran. Dann ist das für mich ein Zeichen, mich wieder um mein Inneres zu kümmern. Denn hier liegt der Ursprung.

Ich habe einmal gelesen, 90 % der Menschen auf Diät begingen den Fehler, sich zwar um den Essensplan, aber nicht um den psychischen Ursprung des Übergewichtes zu kümmern. Ich würde das nicht ganz unterschreiben. Dem überwiegenden Teil der 90 % ist sicher bewusst, dass da etwas quer liegt und ein Zusammenhang zwischen Psyche und Essverhalten besteht. Doch es ist sauschwer, das aufzulösen!

Aber es ist möglicherweise die Mühe wert. Und auch der Weg ist Teil des Ziels.

Was ich sagen möchte ist, seid nicht zu streng mit euch, wenn ihr über die Strenge greift. Seid gut zu euch und eurer lieben Seele. Wenn sie „Mist“ braucht, braucht sie „Mist“. Ihr seid niemandem Rechenschaft schuldig! Und wenn ihr euch auf den Weg machen möchtet, ihr euch traut und offen seid, findet ihr mit der Zeit Wege, eure Knoten aufzulösen. Einen nach dem anderen und alle mit seiner Zeit.

Bis dahin ist es schön, sich auf viele leckere und beinahe zufällig gesunde Rezepte zu berufen, die einen durch den Alltag tragen, wenn man den „Mist“ gerade nicht braucht. Sich selbst zu lieben – wenn nicht die Speckschicht, dann aber sein Inneres – und das zu sehen, was man der Welt mit seiner liebevollen Sichtweise schenken kann, das ist es, was Kreise zieht. Und das kann man lernen. Oder sich hart erarbeiten. Das ist es wert.

Viele Jahre meines Lebens war ich sehr unglücklich. Und heute finde ich das Leben nur schön. Ich bin sehr, sehr dankbar dafür. Hätte mir einer damals verraten, dass es so kommt. Mensch hätte mich das beruhigt!

Alles Liebe!

Das Foto von Claire und mir hat Tabea von Van Feldhusen Fotografie letzte Woche geschossen. Ich könnte sie küssen dafür. Viel zu selten ist man als Mami mit auf tollen Bildern! Sie arbeitet mindestens im Großumkreis Hannovers und steckt an mit toller Laune!

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