Leichtere Spinatcremesoße zu Pasta (vegan) und warum Mandelmilch statt Sahne (incl. Mandelmilchrezept)
Wenn Claire mich um 3 Uhr nachts weckt und man mich danach tüftelnd in der Küche findet, dann weiß man, dass ich offiziell nicht mehr alle hab! Aber die Zeit ließ es die letzten 4 Wochen nur kaum zu, zu bloggen und ich fühl‘ mich, wie auf Entzug! Ich weiß nicht, wann man mich zuletzt so selten vorm Herd gefunden hat und meine Augenringe hängen auf halb acht. Aber mein Kopf quillt über vor Ideen, meine Notizblätter sind prall gefüllt! Ihr kennt das vielleicht, wenn man eine Leidenschaft hat, die man gerade nur unzureichend ausleben kann…
Aber so ist das: Früher war mir langweilig, heute habe ich ein Kind…und gefühlte fünf-Millionen Dinge auf meiner Liste, die mich im letzten Monat zu dringend abhalten wollten. Kaum war Claire gut im Kindergarten eingewöhnt (dort kann ich sie als nicht 3-jährige 4 x 3,5 Stunden hinbringen), gab es auch wieder zwei Wochen Schließzeiten. Kaum hätte es wieder losgehen sollen, halte ich sie nachts krank im Arm, so wie heute Nacht…Und doch sind das die Zeiten, die ich natürlich auch genieße: Sie immer um mich zu haben, sie wie ein Baby in den Schlaf zu schaukeln…Ach, Schlaf und dessen Entzugserscheinungen werden doch sowieso überbewertet…oder so.
Um 3 Uhr nachts habe ich gekocht, weil ich die Mengenangaben für diese leichte, cremige Pastasoße ursprünglich nicht genau genug notiert hatte. Fazit fürs Rezept: Die Soße lässt sich auch mit nur einem geöffneten Auge kochen, ist schneller fertig als die Pasta, funktioniert auch, wenn der letzte Einkauf lange her ist, schmeckt sogar um 3 Uhr nachts und hält sich wunderbar im Einmachglas, für den nächsten oder übernächsten Tag.
Und jetzt das Besondere daran, wofür ich den Hebel von Quengeln über Zeitmangel auf Begeisterung umschalte: Sie ist der Beweis, dass man bei gesunder Ernährung mit Blick auf die Figur nicht auf (Käse-)“Sahne“-Soße verzichten muss! Sahne ist zwar keine drin, dafür aber die perfekte Alternative, die die gleiche Farbe vorweist (zugegeben, das kommt auf den Fotos nicht genug rüber, aber nochmal fotografieren ging nachts schlecht…), in Kombination mit Gewürzen geschmacklich in nichts nachsteht, viel leichter im Magen liegt, überhaupt nicht schlapp macht oder ansetzt, gut für den Körper und dazu noch vegan ist! Die Rede ist von Mandelmilch!
Denkt euch Sahnesoße mit Pilzen, Erbsen und Möhrchen in Sahnesoße, helle Nudelsoße mit Zucchini und Cocktailtomaten oder wie heute bei mir Spinatcremesoße. Ganz im Ernst, ich kann euch da kein Produkt mehr empfehlen! Ein geniales „Blub“ ist das!
Ich habe immer etwas Mandelmilch in Eiswürfelform tiefgekühlt, damit ich auch spontan einen „Schuss Sahne“ zufügen kann, wenn ich nicht extra ein Tetra-Pack öffnen möchte. Mandelmilch selbstgemacht ist übrigens der Hit! Das geht so:
Homemade Mandelmilch
Über Nacht 1 Teil Mandeln in 2 Teilen Wasser einweichen, morgens die Flüssigkeit abgießen und die Mandeln waschen.
Die Mandeln mit 4 Teilen Wasser in einem Blender oder mit dem Pürierstab kleinmachen, bis eine gleichmäßig geschmeidige Konsistenz erreicht ist.
Ein Sieb über eine Schüssel geben, in das Sieb ein Küchenhandtuch legen und die Masse durch das Tuch laufen lassen, vorsichtig auswringen.
In der Schüssel befindet sich nun die Mandelmilch. Im Kühlschrank ist sie bis zu 5 Tage haltbar, der übrige Mandelbrei kann in Müslis oder Backwaren weiterverwendet werden. Er hält sich gekühlt bis zu fünf Tage, im Tiefkühler bis zu sechs Monate.
Und um euch noch kurz Informationen über die positive Wirkung von Mandeln mitzugeben: Der tägliche Verzehr von Mandeln unterstützt die Reduktion von Gewicht! Vergleichsstudien machten das deutlich messbar. Mandeln enthalten zwar selber Fett, halten den Körper aber davon ab, das Fett der restlichen Mahlzeit zu verwerten. Außerdem sättigen sie und stärken Knochen und Zähne. Ich verwende beinahe täglich mindestens ein Mandelprodukt: Mandelmilch, geriebene oder gehackte Mandeln, Mandelmehl, Mandelmus (z.B. in meinen gesunden und diebisch guten Waffeln oder Cookies)…
Jetzt seid ihr dran!
Pasta mit „leichter“ Spinatcremesoße (optional vegan)
reicht für 2-3 Personen, ist fertig in 10 Minuten
Ihr braucht:
800g frische, gehackte oder 400g tiefgekühlte, gehackte Spinatblätter, im Sieb aufgetaut und ausgewrungen
½-1 TL mildes Kokosfett (das geschmackneutrale von Rapunzel oder Dr. Georg) oder Olivenöl
1 Schalotte
1 Knoblauchzehe
frischer Ingwer in der Menge einer kleineren Knoblauchzehe
250ml Mandelmilch
1 gestrichener TL Thymian
1 Prise Muskat
frisch gemahlener Pfeffer
Salz (ich liebe Flor de Sal d’es Trenc Rosa)
optional und nicht vegan: 40g geriebener Käse oder mehr (bei mir Schaf oder Ziege)
dazu Dinkelvollkornpasta, je nach Vorliebe auch helle Dinkelnudeln oder beide Sorten gemischt
Und so wird’s gemacht:
In einer beschichteten Pfanne ½-1 TL Öl erhitzen und die gehackte Schalotte glasig dünsten. Danach auch Knoblauch und Ingwer zu den Zwiebeln reiben und nur kurz andünsten. Bald den Spinat hinzugeben. Ist er frisch, soll er zusammenfallen und seine Flüssigkeit verlieren, dabei ständig umrühren. Wird tiefgekühlter Spinat verwendet, sofort die Mandelmilch unterrühren. Die Soße ganz leicht köcheln lassen, während mit Thymian, Muskat und Pfeffer gewürzt wird. Mit gutem Salz abschmecken, mit der fertigen Pasta mischen und optional Käse darüber reiben. Schlemmen!
Extratipp 1: Da Pastagerichte selten gleichviel Gemüse- wie Getreideanteil bringen, bietet es sich an, Gemüse als Vorspeise zu essen. Ich mache das in Rohkostform während des Kochens, das regt den Stoffwechsel zusätzlich in genau die richtige Richtung an!
Extratipp 2: Wer die Soße gebundener mag, kann ein paar EL der kalten Mandelmilch mit 1 TL Stärke verrühren und unter die köchelnde Soße mischen. Um Klumpen auszuschließen, erst danach den Spinat zufügen.
Extratipp 3: Ich habe immer eine Ingwerknolle im Tiefkühlfach. So ist sie immer parat, sie kann wunderbar sparsam geschält werden und das Reiben gelingt ganz ohne Fasern – perfekt, wenn man nur einen Hauch als Extrakick verwenden möchte, ohne Ingwer herauszuschmecken!
Wenn ihr mehr von mir mitbekommen möchtet, lade ich euch ein, mir auf Instagram zu folgen. Dort zeige ich ganz regelmäßig Foto- und Videosequenzen. Um sicher zu gehen, dass ihr keine meiner Beiträge verpasst, tragt euch sehr gerne in meinen Newsletter ein!
Guten Morgen!
Ich hoffe Claire geht es schon wieder besser!? Nichts gemeiner als kranke Kinder! (…wobei der Schlafentzug ist nahe dran!)
Vielen Dank für das Rezept und das aufzeigen einer gesunden Version. Das gibt es bei mir nämlich recht oft – eben mit Sahne!
Und ich werde jetzt mal Mandelmilch selbst machen, denn die gekaufte die ich bis jetzt probiert habe, hat mir leider nicht so gut geschmeckt…
Liebe Grüße Catrin
Liebe Catrin,
wenn du Mandelmilch pur trinkst, empfehle ich sie selbstzumachen! Dann kannst du auch weitere Aromen zugeben, wie Vanille, Zimt, eine Prise Salz oder Datten. Beim Kochen und Backen tut es auch das Tetra-Pack. Ich freue mich, wenn du berichtest!
Alles Liebe
zur Mandelmilch: schälst du die Mandeln oder verwendest du sie mit Schale?
Liebe Eva,
sie bleiben ungeschält, ganz easy 😉
Liebe Grüße
Oh wie lecker klingt das denn bitte? Damit hast du gerade mein Mittagessen gerettet! Ich freue mich und hoffe, dass der kleine Mann auch Gefallen dran findet. Ich wünsche dir einen schönen Tag.
Sieht wirklich sehr lecker aus! Ich verwende auch gelegentlich lieber Haselnuss- oder Mandelmilch, beim Kochen schmeckt man den Unterschied sowieso gar nicht so stark heraus finde ich, da muss man dann auch wirklich kein Tierprodukt nehmen.
Danke für das schöne Rezept!
LG
Ela
Ich liebe Pasta mit Spinat! Aber stimmt schon, mit Sahne (oder Sahneähnlichem) schmeckt es am besten….
Herzlichen Glückwunsch noch zu deinem grandiosen Gewinn! War für mich aber nicht überraschend, muss ich gestehen. Ich wusste schon, als du von deiner Nominierung erzählt hast, dass du den ersten Preis abräumen wirst! Ich denke, das hat mir dein Powermüsli morgens geflüstert… oder vielleicht waren es auch die Schwingungen vom griechischen Salat..
Wie auch immer: verdient gewonnen! Ich wünsche dir ganz viel Spaß in New York und freue mich schon auf deinen Bericht!
Ganz liebe Grüße!
Larissa
Da werde ich doch direkt mal selbstgemachte Mandelmilch ausprobieren. Vielen Dank und herzliche Grüsse!
Claudia
Hallo, nachdem ich letzte Woche auf deinen Blog gestoßen bin, habe ich mich gleich mit Kokosoel, Mandelmus und Kokosbluetenzucker eingedeckt und das Waffelrezept ausprobiert. Sehr lecker! Auch das Rezept heute werde ich probieren, denn meine Tochter(5) liebt Spinat. Allerdings werde ich die Mandelmilch kaufen. Kannst du ein Koch- oder Backbuch empfehlen? Liebe Gruesse Kerstin
Liebe Kerstin,
wie toll, dass du dich gleich an die Leckereien gemacht hast!
„Vegan und vollwertig genießen“ ist ein Buch, in dem ich immer wieder fündig werde! Leider enthält es kaum Bilder und die Backrezepte sind sehr süß, aber das kann man gut abändern.
Liebe Grüße
Liebe Veronika, jetzt habe ich endlich die Mandelmilch gemacht! Aber wie würdest Du jetzt den Brei weiterverwenden in Müslis oder so? Wie lange hält der sich?
Danke schon mal und liebe Grüße,
Julia
Liebe Julia,
in Müsli, im Kuchen…nur in Plätzchen würde ich die Masse nicht nehmen, dafür ist sie zu feucht. Sie sollte etwa so lange wie die Mandelmilch halten und du kannst sie außerdem einfrieren.
Liebe Grüße
Hallo Veronika,
ich habe heute einen Mandeldrink gesehen. In der Zutatenliste stand Maltodextrin. Von diesem wäre dann wohl abzuraten, oder?
Liebe Grüße, Anja
Liebe Anja,
Maltodextrin ist Stärke aus Mais und wird Mandelmilch in keinen geraumen Mengen zugesetzt. Sie ist nötig, damit die Konsistenz stimmt und ich nehme an, damit sich der Mandelanteil nicht vom Wasser absetzt. Mich stört Maltodextrin nicht. Alternativ kannst du Mandelmilch selber machen, das schmeckt wunderbar!
Liebe Grüße
Ich bin über das Kokosöl hier gelandet und stöber schon seit einer Stunde die Rezepte und die bunte Vielfalt auf diesem tollen Blog durch!Macht Spaß! 🙂
Viele Grüße!
Muna
Oh da freue ich mich!
Herzliche Grüße
Hallo,
ich freue mich jedesmal wenn ich deine Seite lesen kann. Es beeindruckt mich, wie man so komplett umstellen kann.
Das ist schon fast unglaublich. Aber damit stellen sich auch 1000 Fragen für mich. Wo fange ich das Umzustellen an? Am liebsten würde ich das alles sofort für mich selber umsetzten, nachkochen und damit für mich und dann den Kids was gutes tun.
Aber ich fühle mich komplett überfordert!
Dann lese ich dieses Rezept und weiß okay, dass geht, essen wir oft- in der ungesünderen Variante- aber das hier, das krieg ich hin.
Mal ehrlich neben meiner Arbeit und dem Alltag fällt es mir schwer einen Anfang zu finden, abgesehen von der finanziellen Umstellung die damit zweifelsohne entsteht. Aber egal, ich will das ändern.
Ich möchte das gar nicht abwälzen, aber hast du Vorschläge wie, und womit ein guter Start gemacht ist?
Lg Ute
Oh, mein kleiner Mann liebt Spinat, Mandelmilch kennt er bis jetzt nur im Eis:)
Und falls Du sie noch nicht kennst, probier doch mal die Linsen Spirelli von Holo aus, die gibts in rot oder grün und sind super lecker! Mit ca. 3,80€ für 250 g sind sie kein Schnäppchen, aber man kann sie z.B. auch mit Vollkornpasta mischen.
Super schöner Blog, habe ihn gestern entdeckt 😉
Liebe Anna,
Claire mag die Linsennudeln sehr! Ich kaufe sie viel zu selten, danke für die Erinnerung!
Liebe Grüße
Huhu,
das klingt toll, ich liebe Spinatsauce 🙂 besonders freue ich mich über das Rezept für die mandelmilch … bin gerade am Herumprobieren mit Milch-Alternativen, da bei mir der Verdacht auf eine Intoleranz besteht. Aber Mandelmilch im Laden finde ich sehr teuer, da ist Selbermachen schon besser 🙂
Wegen der Mengenangaben: Nimmst du Volumen-Teile oder Gewicht-Teile?
Liebe Grüße
Meffi
Liebe Meffi, Volumen Teile. Die Mandelmiclh wird dir bestimmt gefallen! Du kannst auch wunderbar ein paar Datteln und Vanille mit pürieren.
Alles Liebe
Hallo Veronika,
ich bin gerade über das Rezept für Mandelmilch gestoßen. Kann man die Milch auch aus bereits gemahlenen Mnadeln machen?
Herzliche Grüße
Christine
Liebe Christine.
das müsste gehen!
Liebe Grüße
Liebe Veronika,
Danke für die Antwort. Ich kam nämlich am Dienstag etwas verwirrt vom Einkaufen. Die fertige Mandelmilch war billiger als 200gr ganze Mandeln. Mein Mann und ich haben dann heftig überlegt und bis wir dann gesehen haben, dass die fertige Milch nur 2% Mandeln enthält. Der Anteil bei der selbstgemachten Milch müsste allerdings viel höher sein, so dass die fertige Milch doch überteuert ist. Ich werde jetzt dein Rezept mit ganzen und auch gemahlenen Mandeln (ich habe noch einige Packungen von der Weihnachtsbäckerei übrig) ausprobieren und mit der fertigen MIlch vergleichen.
Liebe Grüße
Christine
Liebe Christine,
die 2% können auch dadurch zustande kommen, dass sie ja ausgesiebt werden, sonst hätte man Pampe, statt Milch.
Die Preisfrage ist nach wie vor interessant!
Viele Grüße
Hallo,ich freue mich deinen tollen Blog entdeckt zu haben!!
Mir läuft das Wasser im Munde zusammen und ich bin dankbar für die tollen Rezepte und freue mich, Sie als Anregung zu nutzen!!
Vielen Dank!
Ach: geschälte Mandeln?? Lg mira
Hallo Veronika!
Vielen Dank für die tollen Rezepte, die treffen gerade einen Nerv bei mir!
Leider darf meine kleine Tochter wegen ihrer Neurodermitits keine Kuhmilch(eiweiß)produkte und auch keine Mandeln. Welche Milch würdest du alternativ für deine Rezepte empfehlen?
Liebe Grüße
Anna
Liebe Anna,
ich verwende sehr gerne Hafermilch. Sie wird cremig, wenn du sie selbst herstellst und nicht zu sehr mit Wasser verdünnst. Ganz fantastisch schmeck selbstgemachte Erdmandelmilch, allerdings ist sie leider recht teuer und aufwendig, um sie nicht pur und roh zu genießen. Ich kann sie dir aber unbedingt empfehlen! Das Rezept findest du in meinem Buch.
Alles Liebe
Hallo Veronica 🙂
kleiner tipp, den Mandelrest nachm Pressen kann man auch einfach an der frischen Luft trockenen lassen und dann bei Backwaren verwenden, dann ist es srhr lange haltbar und man kann ein teil vom mehl einfach durch dieses mandelmehl ersetzen
Liebe Grüße
Hannah